Blocksanierungsstudie Staudgasse - Wien 18

Ein wichtiges Ziel der Blocksanierung ist eine (geförderte) Sanierung von Althäusern, die auch über die Grundstücksgrenze hinausgehend "im Block" wirkt. Dort wo Hinterhäuser oder Seitentrakte an die Grundstücksgrenze zu Nachbarhäusern reichen und dadurch enge dunkle Höfe entstehen wird auf eine Verbesserung der Belichtungsverhältnisse durch Teilabbrüche abgezielt.

In diesem Gebiet, das durch die Verkehrsachse Gürtel geprägt und stark belastet ist, ist diese Orientierung in die meist grüne, ruhige Mitte der Innenhöfe deshalb wesentliches Ziel des Konzeptes. Versiegelte Flächen sollen daher aufgebrochen und Hofbegrünungsmaßnahmen forciert werden. Über zusätzliche Fensteröffnungen in Feuermauern und nachträglich errichtete Balkone sollen hofseitige Wohnungen vermehrt von den grünen Höfen profitieren. Neben den Hofflächen könnten auch die Dachflächen von Hofgebäuden als “Hofdachgärten” begehbar und als wohnungsnahe Freiräume nutzbar gemacht werden.

Im Bereich der Wohnhaussanierung bietet die modellhafte Sanierung von Althäusern mit den Schwerpunkten Wohnqualität am Gürtel sowie Ökologie unter Nutzung von Technologien aus dem Passivhausbau die Chance, Fragen des Lärmschutzes, der Orientierung der Wohnungen und neuer Grundriss- und Erschließungsformen zu untersuchen und einen neuen, ökologisch orientierten "Typus Gürtelhaus" zu etablieren.

Es wurden im öffentlichen Raum punktuell Möglichkeiten zu funktionalen und gestalterischen Verbesserungen des Wohnumfelds festgestellt. Dies betrifft z.B. einige Kreuzungsbereiche, in denen Wegeführungen für FußgängerInnen verbessert und durch Gestaltungsmaßnahmen attraktive "Verweilräume" geschaffen werden könnten. Gerade im Eingangsbereich in das Viertel, besonders in der Kreuzgasse, sind die Attraktivierung des Straßenraums sowie funktionale Verbesserungen für den Kunden- und Lieferverkehr wichtig um die Standortqualität für dort ansässige Geschäfte und Betriebe zu erhalten und zu verbessern.