Blocksanierungsstudie Klosterneuburgerstraße - Wien 20

Das Blocksanierungsgebiet liegt zwischen Donaukanal/Brigittenauer Lände und Jägerstraße nördlich der Wallensteinstraße. Es umfasst zwölf Baublöcke mit 142 Liegenschaften in typischer gründerzeitlicher Rasterbebauung.

Das Untersuchungsgebiet ist überwiegend als Wohngebiet charakterisiert, hinter der lärmbelasteten Verkehrsachse Brigittenauer Lände zeigt sich schon eine Gasse weiter ein ruhiges, attraktives Stadtviertel mit guter Wohnqualität. Dieses ist auch im Erdgeschoß überwiegend durch Wohnnutzung geprägt. Zum Hannovermarkt bzw. der Jägerstraße hin prägen neben Wohnnutzung am Blockrand gewerbliche Nutzungen bzw. teils wenig genutzte Betriebsgebäude und –hallen das weitläufige Innere der großen Baublöcke.

Im Blocksanierungskonzept werden Liegenschaften mit Bedarf an Sanierung und baulichen Maßnahmen identifiziert und Maßnahmen wie durchgreifende Sanierung mittels Sockelsanierung oder Totalsanierung mit Standardanhebung der Wohnungen in Kombination mit Wohnungszusammenlegungen vorgeschlagen. Hinsichtlich Potenzial für thermisch energetische Sanierungsmaßnahmen (THEWOSAN) wird aufgezeigt, wo (neben Nachkriegswohnbauten) auch bei Althäusern ungegliederte "glatte" Fassaden nicht nur im Hofbereich sondern auch an der Straßenfassade zusätzliche Wärmedämmung im Rahmen möglicher thermisch energetischer Wohnhaussanierung erlauben.

Des weiteren werden Maßnahmen zur Optimierung von Wohnqualitäten formuliert, wie z.B. die nachträgliche Errichtung von Balkonen an den Hoffassaden als erweiterte Wohnungsfreiräume. Nutzungsänderungen bzw. die Neustrukturierung der Erdgeschoßzonen für teilweise ungünstige, einsehbare straßenseitige Erdgeschoßwohnungen Verbesserungen und eine Orientierung der Wohnungen in den grünen Hof bringen. Durch eine Umorientierung bzw. über Maisonetten-Lösungen könnten ausschließlich straßenseitig orientierte Wohnungen an die kleinen aber ruhigen Hofbereiche angeschlossen werden.

Begrünungsmaßnahmen wie Entsiegelung und Begrünung der Hofbereiche, Begrünung dominanter Feuermauern von Hoftrakten sowie der Dachflächen von Hofgebäuden und Nutzbarmachung z.B. als kleiner Dachgarten für BewohnerInnen, sollen Verbesserungen im Inneren der Baublöcke bringen. An Feuermauern könnten nachträglich angebaute Balkone als “vertikale Gärten” attraktive wohnungsbezogene Freiräume bieten und der Dominanz der Mauern im Hof entgegenwirken.

Ein Thema im öffentlichen Raum des Blocksanierungsgebietes ist das Umfeld des Hannovermarktes. Verbesserungsansätze werden hier in Fortsetzung bereits realisierter Gestaltungsmaßnahmen durch punktuelle, kleinräumige Optimierungsmaßnahmen im Straßenraum der Kreuzungsbereiche gesehen. Diese könnten die Attraktivität des Straßenraums für FußgängerInnen noch weiter erhöhen.